Die Bauchspeicheldrüse

- das „Energie-Organ“ des Körpers

Die Anzahl der Bauchspeicheldrüsenprobleme unserer Haustiere nimmt immer weiter zu. Entzündungen. Insuffizienzen. Diabetes. Und damit verbunden: Viel Leid.

Jeder weiß, wie es ist, wenn es einem nicht gut geht, vielleicht auch über längere Zeit. Der Körper ist dann aus der Balance geraten, nicht in seiner Mitte. Man steht „neben sich“. So geht es auch den Tieren, sowohl körperlich als auch seelisch. Auch bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen findet man beide Aspekte – seelisch und körperlich.

Aber was macht die Bauchspeicheldrüse (das Pankreas) überhaupt?

Sie ist das „Energie-Organ“ im Körper. Sie stellt Verdauungsenzyme her, die die Nahrung in kleine Einheiten aufspalten. Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße werden so verdaut. Nur so, in zerkleinerter Form, kann der Körper sie aufnehmen. Die Nährstoffe werden im Körper weiterverarbeitet und gelangen dann über das Blut zu den einzelnen Zellen.

Ein Beispiel für diese herausragende Arbeit der Drüse ist die Verdauung von Stärke. Sie wird über die Nahrung aufgenommen und im Darm durch Amylasen des Pankreas in Zucker (Glucose) umgewandelt. Der Zucker stellt die Energieversorgung des Körpers dar, er ist also nicht pauschal zu verdammen, sondern ein wichtiger Energielieferant.
Auch hier, wie bei allem, macht die Dosis das Gift. Dazu später mehr.

Der Zucker wird über den Darm in die Blutbahn aufgenommen und zu den Organen transportiert. Dort angelangt, muss der Zucker in die Zellen gelangen. Und hier hat die Bauchspeicheldrüse als „Energie-Organ“ ihre zweite Aufgabe: Sie registriert den Anstieg des Zuckers im Blut und schüttet das Hormon Insulin aus. Das Insulin fungiert als Schlüssel; es öffnet dem Zucker die Türen in die Zellen. Er kann nun in den Zellen zu purer Energie umgewandelt werden, die für alle ihre Funktionen zur Verfügung steht.

Der Blutzuckerspiegel wird also durch die Arbeit des Insulins gesenkt, er gelangt ja in die Zellen. Gleichzeitig ist die Bauchspeicheldrüse aber auch für die Hebung des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Das ist nötig, wenn in den Zellen zu wenig Energie verfügbar war. Bei zu niedrigem Blutzuckerspiegel stellt sie Glukagon her, ihre dritte Aufgabe. Dieses Hormon mobilisiert gespeicherte Energie aus der Leber und dem Fett. So ist der Körper in Notzeiten gut versorgt.

Bei Hunden und Katzen ist das Fett der wichtigste Energielieferant, nicht der Zucker aus der Stärke, und auch hier steht ganz am Anfang die Bauchspeicheldrüse mit Ihren Verdauungsenzymen, den Lipasen.

Wie kommt es zu einer Krankheit der Bauchspeicheldrüse?

Wenn die innere Balance stimmt, arbeiten die Organe harmonisch miteinander. Dieser Zustand ist Gesundheit. Wird die Balance gestört. z. B. durch falsche Ernährung oder Stress, kann der Körper die Defizite noch einige Zeit lang mit erheblichem Aufwand ausgleichen. Hält die Belastung aber dauerhaft an, kommt es zu Organstörung und -Versagen. Das wird nun als Krankheit sichtbar.

Die Bauchspeicheldrüse bleibt solange gesund, wie sie ihre Arbeit in der von der Natur vorgesehen Weise erfüllen kann. Futter müssen deshalb biologisch art- und bedarfsgerecht zusammengesetzt sein.

In der Natur, wäre sie nicht gestört, fänden sie ihr Futter in einer ausgewogenen Nährstoffzusammensetzung. Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße stünden in einem bedarfsgerechten Verhältnis zueinander. Darauf haben sich die Tiere über Jahrmillionen eingestellt und entsprechend ihr Futter gesucht. Zucker und Stärke in purer Form waren immer rar – es gab keine Kartoffel- oder Getreidefelder.
Dieses Fressverhalten ist heute noch bei unseren Hunden deutlich zu erkennen: Kein Hund käme auf die Idee, ein Getreide-, Kartoffel- oder Reisfeld zu plündern. Es ist nicht in ihrer Natur verankert.

Seit etwa 40-50 Jahren wurde diese Ernährung extrem verändert. Stärke- und zuckerhaltige Rohstoffe sind sehr günstig zu haben und sie werden in großen Mengen in den Tierfuttern verarbeitet: Getreide, Pseudogetreide, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Bananen, auch reiner Zucker sind billige und hochenergetische Futtermittel. Sie werden als vorteilhaft für die Tiere vermarktet. Aber ist das auch gut?

Man muss sagen: Nein! Der Organismus - und hier besonders die Bauchspeicheldrüse – ist mit so viel Stärke überlastet. Sie muss weit über ihre normale Leistungsfähigkeit hinaus Verdauungsenzyme für die Stärke herstellen. Das geht zunächst noch ganz gut. Auch die Bauchspeicheldrüse kann man trainieren. Aber irgendwann gibt sie auf… Sie macht mit einer Entzündung, einer Insuffizienz oder Diabetes auf sich aufmerksam. Sie schreit regelrecht. Die natürliche Balance ist nicht mehr vorhanden. Erkennen kann man das an chronischem Durchfall, Blähungen, Schmerzen, übermäßigem Trinken und Urinieren.

Weil das „Energie-Organ“ nicht mehr für Nachschub sorgen kann, ist das Tier schlapp und der Körper bzw. die Zellen hungern. Auch wenn das Tier große Mengen Nahrung zu sich nimmt, sie kommt nicht an, der Körper verhungert langsam.

Wechselwirkungen zwischen Körper und Seele

Das Seelenleben der Tiere ist genauso bunt und vielfältig wie unseres. Oft sind sie uns in einigem voraus. Die meisten unserer Tiere sind stärker verbunden mit der Natur als wir, so erleben sie z. B. den Tod nicht als etwas Schreckliches, und sie gehen mit Leiden viel selbstverständlicher um. Sie handeln gewissermaßen mehr als wir aus dem Herzen heraus. Wir könnten sehr viel von ihnen und über sie lernen, wenn auch wir mit dem Herzen sehen würden, wie der Kleine Prinz es gesagt hat: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Die Intuition, das Bauchgefühl, hilft da weiter: Man darf auf das Gefühl, also auf das Herz, hören und danach handeln. Die Verantwortung dafür übernehmen. Ohne Angst, dafür mit Vertrauen. Wie es uns die Tiere vormachen. Und die Tiere erkennen, voll und ganz, ihre Persönlichkeit. Und diese hochachtungsvoll bewundern.

Auch bei den Tieren gibt es die Psychosomatik; wenn der Körper etwas zum Ausdruck bringt, was sonst keinen Weg findet. Die Seele spricht, und wenn nicht hingehört wird, verschafft sie sich Gehör über den Körper. Manchmal ist es nicht möglich, hinzuhören, weil es die Situation nicht zulässt. Oder wir wollen es nicht erkennen. In einer solchen Situation befinden sich unsere Tiere oft. Sie sind hilflos, weil sie selbst nichts ändern können, sondern auf ihren Menschen angewiesen sind. So z. B. bei der Fütterung oder den Lebensumständen.

Die Bauchspeicheldrüse ist auch in seelischer Hinsicht das „Energie-Organ“: Sie steht für die „Süße“ und Wärme im Leben – Liebe, Freude, Mitgefühl. Das, was dem Leben Energie gibt.

Mit der Verdauung wird etwas aus der Umwelt aufgenommen, verarbeitet und wieder abgegeben. Ebenso, wie die Seele es tut. Wenn die Außenwelt aber nicht verarbeitet werden kann, weil etwas zu Belastendes („Unverdauliches“) auf den Organismus wirkt, kann sich dies in Form von Bauchspeicheldrüsenproblemen zeigen.

Unsere Sorgen, Probleme und Krankheiten nehmen unsere Tiere wahr. Und als liebende Geschöpfe nehmen sie dem Menschen viel davon ab. Aus unserer Erfahrung zeigt sich, dass viele kranke Tiere dieselben gesundheitlichen Probleme haben wie ihre Besitzer. Gehen die Menschen durch eine schwierige Zeit, leiden sie mit. Auch ein Zuviel an Zuwendung kann dem Tier aufs Gemüt schlagen, was sich später dann in körperlichen Symptomen zeigt.

Ein Diabetes ist oft damit korreliert, dass die „Süße des Lebens“ nicht vorhanden oder nicht aufgenommen werden kann. Liebe ist der Treibstoff des Lebens, ein Zuviel oder Zuwenig kann krank machen.

Unterstützung für die Bauchspeicheldrüse

Werden Symptome bemerkt, sollte man hinhören und die Bauchspeicheldrüse entlasten, mit individuell angepasster Schonkost. Natürlich ohne Stärke. Das gilt für all unsere Haustiere. Dann muss die Drüse erst einmal "durchschnaufen". Sie braucht dringend Unterstützung. Verdauungsenzyme können bei Hunden und Katzen hinzugefügt werden, sie nehmen der Drüse einen Teil der Arbeit ab.

© stevepb - Pixabay.comZusätzlich wirken Pflanzen heilsam auf sie. Curcuma wirkt stark entzündungshemmend und schmerzstillend. Zudem werden die insulinproduzierenden Zellen angeregt, wodurch sie den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen kann. Die Wurzel ist gelb. Eine wärmende Farbe, die mit Sonne und Kreativität in Verbindung gebracht wird, also mit purer Energie. In der ayurvedischen Medizin wird Curcuma als energie – und wärmespendend bezeichnet. Es passt damit in jeglicher Hinsicht sehr gut zum „Energie-Organ“.

Der Moringabaum zeigt ebenso viel Energie: Er wächst bis zu 30 cm pro Monat. Er wirkt schützend auf die Zellen der Bauchspeicheldrüse bei Insulinresistenzen und erhöht die Insulinsensibilität der Körperzellen. Die Wirkstoffe regulieren zudem die Insulinausschüttung und sind daher bei Diabetes sehr gut geeignet. Moringa wirkt zudem entzündungshemmend.

Die Harongarinde regt die Zellen der Bauchspeicheldrüse an, Verdauungsenzyme zu bilden. Madagassen wissen darum schon seit Urzeiten – sie verspeisen sehr fettreiche Mahlzeiten und verhindern Bauchkneifen mit dem Kauen der Harongarinde. Aber auch der kranken Drüse ist sie eine große Hilfe. Sie hilft der Bauchspeicheldrüse, wieder vermehrt Verdauungsenzyme bilden zu können. Die Verdauung wird damit bei einer belasteten Drüse gefördert.

Ob sich die Bauchspeicheldrüse dann jemals wieder erholt? Vielleicht, leider nicht immer. Daher ist eine artgerechte Ernährung, die sich an der ursprünglichen Natur orientiert, so wichtig, und zwar von Anfang an, damit gar nicht erst Krankheiten entstehen. Und, vielleicht am wichtigsten, der liebevolle Umgang mit unseren Mitgeschöpfen. Die Intuition hilft dabei weiter, das Tier zu erkennen und zu lauschen, was es braucht.

Dr. Tina Gebing, Biologin, Schwall

30.09.2017

Bildergalerie

Zurück zur Übersicht