Das Berufsbild des Tierheilpraktikers

Der Beruf des Tierheilpraktikers ist traditionsreich und doch zukunftsorientiert. Über Jahrhunderte hinweg wurden überlieferte Verfahren von heilkundigen Menschen verfeinert und genau wie die wertvollen Erfahrungen und Fertigkeiten meist mündlich über Generationen weitergegeben. Auch die schulmedizinische Tierheilkunde ist schließlich aus dem Stand der Tierheilkundigen hervorgegangen.

Nach dem jahrzehntelangen Aufschwung der chemisch-pharmazeutischen Industrie gewinnt nun der Einsatz natürlicher Heilmethoden wieder zunehmend an Bedeutung. Denn ganzheitlich orientierte Therapien führen ohne schädliche Nebenwirkungen sowohl beim Menschen als auch beim Tier gleichermaßen zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Gesundheit. Der Tierheilpraktiker, der ganzheitlich und im Einklang mit der Natur arbeitet, ist deshalb ein moderner Beruf, der sich durch das praktische Verständnis und durch die Berücksichtigung biologischer Abläufe auszeichnet.

Das Aufgabengebiet des Tierheilpraktikers ist sehr vielfältig und abwechslungsreich.
Er fungiert als Berater zu den Themen artgerechte Tierhaltung und gesunde Ernährung, damit Krankheiten, die ihren Ursprung in diesen Dingen finden, erst gar nicht entstehen können.

Um ein krankes Tier behandeln zu können, verschafft sich der Tierheilpraktiker durch die Untersuchung einen Gesamteindruck über Körper und Psyche des Tieres. Hierfür stehen ihm viele Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Nach der gründlichen Untersuchung des Tieres erstellt der Therapeut durch Befragen des Tierhalters eine Anamnese (Krankheitsvorgeschichte). Unter Berücksichtigung beider Kriterien (Diagnose und Anamnese) stellt er eine Therapie aus der breiten Palette der Naturheilkunde zusammen.
Für die erfolgreiche Behandlung kann der Tierheilpraktiker unter vielen Heilbehandlungen wählen, wie z. B. Homöopathie, Bachblütentherapie, Phytotherapie (Kräuterheilkunde), Manuelle Therapie, Eigenblutbehandlung, Blutegeltherapie,  Magnetfeldtherapie, Akupunktur u.v.m.

Es zeichnet einen guten und seriösen Tierheilpraktiker aus, dass er seine Fähigkeiten gut einschätzt und einen Patienten gegebenenfalls an einen Tierarzt weiter verweist.
Oft ist der Tierheilpraktiker auch die letzte Instanz für schulmedizinisch austherapierte Fälle, bei denen er durch eine ganzheitliche Behandlung eine Heilung oder Linderung der Krankheit bewirken kann.

Da es nur noch weinige Tierheilpraktiker gibt, die ihr Wissen von ihrem Vater und Großvater vermittelt bekommen, gibt es heute die Möglichkeit, an verschiedenen Tierheilpraktikerschulen die Ausbildung zum Tierheilpraktiker zu absolvieren. Da das Angebot an Schulen in Deutschland sehr groß ist, sollte man sich im Vorfeld, bevor man sich für eine Ausbildung entschließt, erkundigen, ob es sich hier um eine renommierte Schule handelt.

Mechthild Prester
1. Vors. Ältester Verband d. THP

01.09.2017

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