Sind Impfungen wirklich notwendig? - Teil 3

Keine wissenschaftlichen Beweise für Wirksamkeit und Sicherheit

Pferde-ImpfungIn den ersten beiden Teilen meiner Artikelserie habe ich die Fragen behandelt, ob Tierimpfungen wirksam und sicher sind.1*) Mein Fazit: Weil grundsätzlich keine vergleichende Placebostudien mit geimpften und ungeimpften Tieren durchgeführt werden, gibt es zu keinem Impfstoff belastbare Daten zu der Frage, ob geimpfte Tiere einen messbaren gesundheitlichen Vorteil gegenüber ungeimpften Tieren haben.

Alles, was im Rahmen des Zulassungsverfahrens eines (beliebigen) Impfstoffs vom Hersteller nachgewiesen werden muss, ist der Anstieg des sogenannten Antikörpertiters im Blut, also ein reiner Laborwert. Interessanterweise kennen die Mitarbeiter des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), der zuständigen Zulassungsbehörde in Deutschland, keine einzige Studie, die belegt, dass dieser Laborwert eine Gesundheitsprognose erlaubt. Wir haben es hier also nicht mit Wissenschaft, sondern mit einem modernen Mythos zu tun.

Ähnlich sieht es mit der Sicherheit von Tierimpfstoffen aus: Sämtliche Zulassungsstudien sind zu klein und ihre Laufzeit zu kurz, um mittel- und langfristige negative Impffolgen abschätzen zu können. Zudem hat das gänzliche Fehlen von Placebostudien zur Folge, dass Erkrankungen, die als Folge von Impfungen auftreten, nicht eindeutig der Impfung zugeordnet werden können. Von diesem Mangel an sicheren Daten zur Impfstoffsicherheit profitiert allein der Hersteller. Das Ergebnis ist eine regelrechte Beweislastumkehr: Nicht der Hersteller ist es, der die Unschuld des Impfstoffs beweisen muss, sondern der Tierhalter muss den Zusammenhang mit der Impfung beweisen. Damit ist er jedoch hoffnungslos überfordert!

Alternative Methoden der Vorsorge und Behandlung machen Impfungen überflüssig

Doch selbst dann, wenn Impfungen eine gewisse Wirksamkeit hätten und die Risiken kalkulierbar wären, kann es keine automatische Zustimmung zu einer bestimmten angebotenen Impfung geben. Und zwar aus zwei möglichen Gründen:

  • Wenn es effektive alternative Methoden der Vorsorge und Behandlung gibt.
  • Wenn die behauptete Gefahr der Ansteckung und schweren Erkrankung nicht real ist.

Wenn bestimmte Erkrankungen mit den sanften Mitteln der Naturheilkunde gut in den Griff zu bekommen sind, stellt sich die Frage nach der Impfung gar nicht.
Im Gegenteil: Bewältigt ein Tier eine Infektionskrankheit aus eigener Kraft, kann seine Gesundheit sogar – wie auch beim Menschen oft beobachtet – langfristig gestärkt und stabilisiert werden. Eine Impfung dagegen hat allenfalls eine begrenzte Wirkungsdauer und kann zu Medikamenten-Abhängigkeiten führen. Das mag ja aus Sicht der Hersteller gut und gewollt sein, aber keinesfalls aus der des Tierhalters.

Das Fehlen von alternativen Möglichkeiten der Vorsorge und Behandlung wäre also ein Argument, das für die Erwägung einer Impfung sprechen könnte. Wie die Erfahrung vieler Tierhalter und auch manche Artikel in dieser Zeitschrift zeigen, sind jedoch eine artgerechte Haltung und eine naturheilkundliche Begleitung der beste Garant für eine nachhaltige Gesundheit unserer Tiere.

Wie real sind die Erkrankungsrisiken wirklich?

Wenden wir uns also der zweiten Frage zu, die es zur Klärung der Notwendigkeit von Impfungen zu beantworten gilt: Sind die jeweils behaupteten Ansteckungs- und Erkrankungsrisiken real? Um die Antwort vorweg zu nehmen: Sie sind es in der Regel nicht! Hersteller und Behörden bilden eine unheilige Allianz mit der klaren Absicht, durch gezielte Übertreibungen die Angst vor bestimmten Krankheiten zu schüren und die Impfbereitschaft zu erhöhen.

Lassen Sie uns zur Verdeutlichung zunächst ein Beispiel aus dem Humanbereich anführen. Bei den Humanimpfstoffen haben wir erst kürzlich erleben müssen, wie Behörden, herstellerabhängige „Experten“, Politiker und Medien eine vergleichsweise schwache Grippesaison zur weltweiten „Schweinegrippe-Pandemie“ ausriefen.2*) Die Pandemie-Argumentation war derart offensichtlich auf Sand gebaut, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung auf die wärmstens empfohlene Impfung verzichtete. Hier wäre also die Impfung tatsächlich und für alle offensichtlich völlig unnötig gewesen – zumal es auch für Erkältungskrankheiten sehr effektive alternative Vorsorgemaßnahmen gibt.3*)

Jedoch selbst die offizielle Risikoeinschätzung der „normalen“ Grippewellen ist zu hinterfragen. Laut Robert-Koch-Institut (RKI), der zuständigen Seuchenbehörde in Deutschland, sterben im Durchschnitt jährlich etwa 10.000 Menschen aufgrund einer Influenza-Infektion. Doch diese Zahlen werden mit Hilfe einer merkwürdigen statistischen Formel, die außer ein paar Mitarbeitern des RKI in ganz Deutschland niemand versteht, um etwa das Tausendfache nach oben geschätzt. Die Zahl der tatsächlich erfassten laborbestätigten Influenza-Todesfälle liegt bei etwa 10 bis 20 pro Jahr.

Soweit eines – von vielen – Beispielen im Humanbereich, die zeigen, wie die Behörden unverantwortlicherweise Panikmache betreiben. Bei den Tieren sieht es ähnlich aus. Dazu ein prägnantes und noch nicht lange zurückliegendes Beispiel: Die Blauzungen-Zwangsimpfung von Rindern, Schafen und Ziegen ab Mai 2008. Die ist vielen von Ihnen sicherlich noch in guter – oder weniger guter – Erinnerung. Die Grafik „Anzahl der Höfe …“ zeigt die Anzahl der Tierhalter bzw. Höfe, von denen zwischen August 2006 und Juni 2009 Infektionen mit dem Blauzungenvirus BTV-8 (Blue Tongue Virus, Subtyp 8) gemeldet wurden. Wir sehen eine Kurve, die nahe bei der Null-Achse liegt und erst im Spätsommer/Herbst 2006 ein wenig ansteigt, um dann wieder abzufallen. Ab Juli 2007 springt die Kurve jedoch plötzlich weit nach oben, um dann ab September etwas weniger steil wieder abzufallen. Laut der deutschen Tierseuchenbehörde, dem Friedrich-Löffler-Institut (FLI), handelt es sich hierbei um den ersten großen Ausbruch von BTV-8 in Nordeuropa. Diese Feststellung des FLI diente dann als das Hauptargument für die Einführung einer Zwangsimpfung mit nicht geprüften und nicht zugelassenen BTV-Impfstoffen in Deutschland und angrenzenden Ländern.

Der Zusammenhang zwischen der Einführung eines neuen Blauzungen-Virentests im Sommer 2007 und dem nachfolgenden Anstieg der erfassten Infektionen ist verblüffend. Als im Mai 2008 die Zwangsimpfung gegen BTV-8 eingeführt wurde, waren die Fallzahlen jedoch bereits wieder auf Normalwerte gefallen.

Wie Statistiken über Erkrankungshäufungen entstehen

Die Behauptung einer Epidemie durch das FLI wird bis heute von niemandem in Frage gestellt. Das ist tatsächlich auch kaum möglich, denn vom FLI unabhängige statistische Zahlen über erkrankte Tiere mit dem Symptombild der Blauzungenkrankheit gibt es nicht. Doch zur offiziellen Statistik des FLI gibt es einige Fragezeichen. Die Statistik beginnt im Jahr 2006, dem Jahr, in dem laut FLI erstmals Blauzungenfälle in Deutschland und angrenzenden Ländern festgestellt werden. Getestet werden gezielt Tiere, die zum Verkauf anstehen oder bestimmte Krankheitssymptome zeigen. Diagnostiziert wird mit Hilfe spezieller Virentests.

Dass vor 2006 keine Fälle gemeldet wurden, muss nicht heißen, dass es zu der Zeit keine oder weniger Fälle mit Blauzungen-Symptomatik gab, denn allein die Einführung neuer verfeinerter und/oder leichter durchzuführender Testverfahren kann bereits zu einer Steigerung der erfassten Fälle führen. Ein viruspositiver Labortest heißt dementsprechend noch nicht viel: Nur die wenigsten Tiere der dokumentierten „Ausbrüche“ von 2006 zeigten tatsächlich Krankheitssymptome.
Doch ein einziges „positives“ Laborergebnis sorgt in der Regel dafür, dass der betroffene Betrieb unter Quarantäne gesetzt und ein Sperrgebiet von mehreren Kilometern Radius eingeführt wird. In diesem Gebiet gibt es dann eine regelrechte Labortest-Epidemie. Und da die verwendeten Virentests alles andere als perfekt sind, gibt es auch einen gewissen Prozentsatz an Treffern bei völlig gesunden Tieren. Auch so kann eine „Epidemie“ entstehen und am Laufen gehalten werden! 2006 waren noch keine Impfstoffe verfügbar. Antivirale Medikamente gegen BTV-8 gibt es bis heute nicht. Dennoch entstand bei keinem der angeblichen Ausbrüche ein Flächenbrand – die Blauzungenkrankheit verschwand ganz von alleine wieder!

Neue Labortests und die Epidemie von 2007

Die Blauzungenkrankheit wird angeblich von eine speziellen Stechmückenart, den sogenannten Gnitzen übertragen. Deren Saison beginnt im Frühjahr und das FLI beginnt im März 2007 sein BTV-8- Überwachungsprogramm (siehe Grafik). Das erste positive Testergebnis erreicht die Behörde im Mai. Zu einem Infektions-Flächenbrand kommt es zunächst auch hier nicht. Dies ändert sich jedoch drastisch mit einem vom FLI im Sommer 2007 eingeführten neuen Gentest („real time RT-PCR“), der die Feststellung und genaue Unterscheidung der bisher bekannten 24 verschiedenen Subtypen sehr erleichtert. Diese Tests wurden vom FLI an alle regionalen Tierseuchenlabors verteilt, wo sie auch intensiv eingesetzt wurden. Das Ergebnis: Ein dramatischer Anstieg der erfassten BTV-8-Infektionen, völlig unabhängig davon, ob die betroffenen Tiere kerngesund waren oder Krankheitsanzeichen zeigten! Somit war die angebliche Blauzungen-Epidemie von 2007 eine reine Labortest-Epidemie.

Für Virentests gibt es einen einfachen, aber sehr wichtigen Merksatz:
„Nur wer suchet, der findet. Und wer viel sucht, der findet viel, ob die Tiere nun gesund sind oder krank. Dort, wo nicht gesucht wird, wird ein gesundes Tier auch nicht für krank erklärt und bei einem kranken Tier nicht die wahre Krankheits­ursache verschleiert.“

Die wahren Krankheitsursachen

Eines der wichtigsten Erkenntnisse dieses Artikels muss also sein, dass ein gesundes Tier, welches durch einen Labortest für krank erklärt wird, trotzdem immer noch gesund ist. Und wenn das Tier tatsächlich Krankheitsanzeichen zeigt, muss man weiter nach den Ursachen suchen!
Schauen wir uns in modernen Tierfabriken um, brauchen wir nach diesen Ursachen nicht lange zu suchen. Das Stichwort ist „Massentierhaltung“: Zusammengepfercht sein auf engstem Raum, fehlendes Sonnenlicht, denaturierte Nahrung und Medikamente, die eine unnatürlich schnelle Gewichtszunahme garantieren, sind Erklärung genug dafür, dass unter diesen Umständen immer ein bestimmter Prozentsatz dieser Tiere krank ist. Testet man dann diese Tiere auf die verschiedensten Viren, sind testpositive Ergebnisse vorprogrammiert.
Betrifft es Geflügel, haben wir einen „Ausbruch“ der Vogelgrippe, sind es Rinder, ist es eben die Blauzungenkrankheit oder ähnliche Krankheiten wie MKS (Maul- und Klauenseuche) oder BHV (Bovines Herpes Virus Typ 1).

Wie beim Menschen sind die wahren Krankheitsursachen auch bei Tieren individuell und oft spielen auch mehrere Faktoren zusammen. So können die Symptome der Blauzungenkrankheit auch durch Pestizide und Medikamente verursacht werden. Doch ein normaler Tierarzt interessiert sich nur sehr selten für solche alternativen Ursachen, wenn erst mal ein positiver Virentest vorliegt. Zudem setzt ein positiver Virenbefund sofort einen Melde- und Maßnahmen-Automatismus in Gang, dem sich Tierarzt und Halter kaum entziehen können.

Ist die Blauzungenkrankheit überhaupt übertragbar?

Eine wichtige Grundlage für die Behauptung der Gefährlichkeit der Blauzungenkrankheit ist die angebliche Übertragbarkeit durch Mücken. Auf die Idee, dass Mücken damit zu tun haben könnten, kam man in Südafrika, wo diese Krankheit erstmals aufgetreten war. Maßgeblich war die Beobachtung, dass vor allem Tiere, die sich in feuchten Niederungen aufhielten, also dort, wo auch die Gnitzen ihre Nistplätze hatten, betroffen waren.

Der Beweis wurde laut Fachliteratur Anfang der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts durch den südafrikanischen Amtsarzt Du Toit erbracht. Dieser sammelte Gnitzen, die sich am Blut erkrankter Tiere gesättigt hatten, zerstampfte sie und injizierte das Ergebnis in gesunde Versuchstiere. Diese starben aufgrund dieser Prozedur reihenweise. Kontrollversuche mit zerstampften Gnitzen, die sich zuvor an völlig gesunden Tieren gelabt hatten, um einen Irrtum auszuschließen, hat es nicht gegeben. Seither gilt es als wissenschaftlich gesichert, dass die Blauzungenkrankheit durch Gnitzen übertragen wird.

Wie die Rinder zur Blauzunge kamen

Die Blauzungen-Diagnose ist bis 1932 in Südafrika bei Rindern unbekannt. Die Symptome sind es jedoch nicht: Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist von der Blauzungenkrankheit klinisch kaum zu unterscheiden. MKS stellt jedoch in den südafrikanischen Rinderherden jener Zeit ein echtes Problem dar. Deshalb führt man 1932 und 1933 eine große MKS-Impfkampagne durch. Während dieser Impfkampagne wurde eine „bisher nicht beschriebene Entzündung der Mundschleimhaut“ bei vielen Tieren festgestellt. MKS durfte es nicht sein, denn die Tiere waren ja gerade geimpft worden. Da die Diagnose „Blauzungenkrankheit“ in Südafrika bei Schafen bereits seit etwa 1900 bekannt war, erklärte man sich die Sache nun so, dass der geheimnisvolle Erreger erstmals von den Schafen auf die Rinder übergesprungen sei. Das ist jedoch bis heute nur eine Hypothese. Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich damals um eine Impffolge gehandelt hat.

Eine alternative Erklärungsmöglichkeit für das erstmalige Auftreten bei Schafen wäre die Einführung – relativ empfindlicher – europäischer Schafsrassen nach Südafrika, die mit der neuen Umgebung weniger gut zurecht kamen: Blauzungen-Symptome können z. B. auch das damals in feuchten Niederungen weit verbreitete Mutterkorn verursacht werden, einer giftigen Pilzart, die auf Getreide und Gras wächst.

Was von der Blauzungen-Gefahr übrig bleibt

Wie wir am Beispiel der Blauzungenkrankheit gesehen haben, ist letztlich sogar fraglich, ob es sich überhaupt um eine übertragbare Infektionskrankheit handelt, die jemals durch eine Impfung verhindert oder durch antivirale Medikamente bekämpft werden könnte. Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass es sich um reine Vergiftungssymptome handelt, die oft durch eine geschwächten Gesamtgesundheit begünstigt werden.
Die Blauzungen-Diagnose ist nichts weiter als ein moderner Voodoo-Zauber, der eine Art Schreckstarre bei Tierhaltern bewirkt. Die Virentests und ihre Ergebnisse können Sie „den Hasen geben“, um es einmal salopp auszudrücken: Kein einziger handelsüblicher Virentest wurde anhand des hochaufgereinigten Virus geeicht.

Stattdessen sucht man sich ein paar Menschen oder Tiere mit einer bestimmten Diagnose und experimentiert so lange mit ihnen herum, bis die Tests, die z. B. bestimmte Eiweißmoleküle (bei Antikörpertests) oder Gensequenzen (bei PCR-Tests) nachweisen, zuverlässig anschlagen. So etwas nennt man dann „Wissenschaft“! Dass diese nachgewiesenen Moleküle etwas mit bestimmten Erregern – oder überhaupt etwas mit der Ursache der Krankheit – zu tun haben, ist graue Theorie.
Lassen Sie sich also kein X für ein U vormachen, weder von Ihrem Tierarzt (der in der Regel den Weg des geringsten Widerstands geht, statt eine ordentliche Differenzialdiagnose durchzuführen) noch vom Amtsarzt oder dem FLI.

1*) siehe dazu artgerecht Nr. 4
2*) mehr dazu unter www.impfkritik.de/schweinegrippe
3*) mehr dazu unter www.impfkritik.de/vitamin-d

Weiterführende Infos finden Sie in der „impf-report“-Ausgabe Nr. 54 / 55, Mai / Juni 2009: Die „Blauzungen-Zwangsimpfung“.

Dieser Artikel ist Teil X unserer Serie über Impfungen - lesen Sie weiter:
Teil 1: Impfungen - Wirksam oder nicht?
Teil 2: Wie sicher sind Impfstoffe?
Teil 3: Sind Impfungen wirklich notwendig?

Hans Tolzin, Verleger, Schwäbisch-Hall

06.09.2017

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