Der Englische Cockerspaniel

Die Spaniels gehören zu den ältesten Hunderassen der Welt. Seit dem 14. Jahrhundert wird in der Literatur immer wieder von ihnen berichtet. Schon damals waren sie als Jagdhunde beliebt; und nicht zuletzt wegen ihres liebenswerten und fröhlichen Wesens haben sie sich bis in die Gegenwart viele Liebhaber gesichert.

Cocker Spaniel BraunschimmelHeute ist der Cocker überwiegend ein munterer, fröhlicher Begleithund, der aber sein jagdliches Erbe nicht verheimlichen kann.
Laut Rasseneinteilung der F.C.I. sind Cockerspaniels Stöber- und Apportierhunde. Jahrhunderte lang wurden Cocker planmäßig für diese jagdlichen Arbeiten gezüchtet. Ihre Aufgabe ist es, Wild aufzuscheuchen und es aus der Dickung auf den Jäger zuzutreiben. Als Apportierhund haben sie dann das erlegte Wild aufzufinden und zum Jäger zu bringen oder es dem Jäger zu melden.

Wenn man beobachtet, wie begeistert ein Cocker stöbert, wie freudig und eifrig er einer Spur folgt, dann spätes­tens weiß man, wo sein kleines Herz schlägt. Er eignet sich für die meisten Bereiche der Jagd hervorragend und auch im Wasser ist er in seinem Element.
Als begeisterter und fleißiger Arbeiter hat er sich neben der Jagd in vielen Hundesportbereichen treue Freunde und Anhänger gesichert. Sein mitunter überschäumendes Temperament muss man aber zu lenken verstehen.

Der Cocker will beschäftigt und gefordert werden, sei es bei der Jagd, dem Hundesport oder bei ausgedehnten Spaziergängen mit ausreichend Freilauf.
Der englische Cockerspaniel hat viel Temperament und einen großen Bewegungsdrang, den er ausleben möchte und zwar immer zusammen mit seinem Menschen. Aber egal, welcher Beschäftigung der Spaniel nachgeht, er ist kein Freund von militärischem Drill, sondern sein Temperament muss einfühlsam, aber konsequent gelenkt werden.
Ein Cockerspaniel vereinigt zwei Seelen in seiner Brust, den großartigen Stöberhund und unermüdlichen Arbeiter und den sanften, liebesbedürftigen Kuschelhund. Beide Seelen wollen befriedigt werden.

Wegen seines freundlichen, aufgeschlossenen Wesens, seiner Anhänglichkeit und Treue und durch seine handliche Größe wurde er als Familien- und Begleithund immer beliebter. Um richtig glücklich zu sein, muss er inmitten seiner Familie leben.
Viel Abwechslung und Beschäftigung, z.B. lange Spaziergänge, auf denen er sich mindestens eine Stunde täg­lich austoben darf, machen ihn zu ein­em glücklichen Hund. Bekommt er das nicht, verkümmert er seelisch. Solchen Freilauf verbindet der Cocker am liebsten mit einem kurzen Abstecher in ein dichtes Gebüsch oder irgendein schlammiges Gewässer. Jede Wasserfläche muss zumindest einmal berührt werden, aber dabei bleibt es meist nicht.

Dies alles erfordert eine aufwändige Fellpflege und oftmals, nach einem Spaziergang, eine kräftige Dusche. Das glatte, lange, seidige Haarkleid muss regelmäßig gekämmt und gebürstet werden. Augen und Ohren sollten hierbei kontrolliert und, wenn nötig, gereinigt werden.
Viermal im Jahr sollte er fachmännisch getrimmt werden. Das dient nicht nur dem rassetypischen Aussehen, sondern auch der Vorbeugung von Erkrankungen, die als Folge von unübersichtlichem Haarwuchs, z.B. an Pfoten oder Innenseiten der Ohren, auftreten können.

Wer den ganzen Tag berufstätig ist, keine Zeit für ausgedehnte Spaziergänge hat oder sich nur wenig mit seinem Hund beschäftigen kann, sollte sich keinen Cocker zulegen. Wenn man diesen lebhaften, pfiffigen kleinen Hund kennt, gibt es kaum ein traurigeres Bild als das eines fetten, apathischen oder gar aggressiven und verfilzten Cockers. Leider ist aber genau dieses Bild auf den Straßen häufig zu sehen. Keiner dieser Hunde wurde allerdings so geboren. Falsche Haltung und Ernährung haben sie zu solch bedauernswerten Geschöpfen gemacht. Alles in allem ist der Cocker, richtig gehalten, ein liebenswerter, lustiger und treuer Begleiter, der sich sehr gut als Familien und Begleithund eignet.

Den Cocker gibt es in verschiedenen Farbschlägen, wobei zwischen den Einfarbigen und Mehrfarbigen unterschieden wird. Leider wird insbesondere der rote Cocker noch immer mit dem Schlagwort „Cockerwut“ in Verbindung gebracht. Sicher können, wie bei allen Rassen, hin und wieder Hunde mit schlechtem Wesen auftauchen. Aber der Cocker ist grundsätzlich ein fröhlicher und liebenswerter Begleiter, und das gilt für alle Farbschläge.

Dorothea Winter

01.09.2017

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