Der Eurasier

GeitainSeit ich denken kann, wecken Hunde mein Interesse. Meine Eltern gaben mir einen flauschigen Fellkragen einer alten Jacke zum Kuscheln und so wurde ich schon im Kinderwagen auf Fell mit Kuschelfaktor geprägt. Leider war der Traum eines eigenen Hundes in einer Mietwohnung nicht zu erfüllen. So vergingen viele Jahre hundelos. Schon kurz nach dem ersten Verliebtsein stand für meinen Mann und mich fest: Zu unserer Familie gehört ein Vierbeiner. Es sollte für meinen Mann ein Wolfsspitz sein! Schnell stand jedoch fest, es muss ein EURASIER sein.

Die Rasse Eurasier entstand vor einem halben Jahrhundert durch eine geschickte Kombination der Ursprungsrassen Wolfsspitz und Chow-Chow. Später wurde der Samojede (= der lächelnde Hund) eingekreuzt, um den damaligen Wolfs-Chow noch freundlicher zu machen. Es entstand ein wunderbarer Familienhund, der klein genug ist, überall dabei zu sein und groß genug, um den Alltag aller Familien zu bereichern. Fremden gegenüber ist er freundlich aber zurückhaltend.

Nach einer längeren Wartezeit konnten wir unseren ersten Eurasier im Winter 1996, einen grauen Rüden endlich abholen. Es war kalt und trübe draußen, doch Jordi hat uns den Sonnenschein gebracht. Er entwickelte sich zu einem vorzüglichen Vertreter seiner Rasse mit mehreren Championtiteln. Er war mit der nötigen Konsequenz sehr leicht zu erziehen, stellte uns jedoch täglich auf die Probe. Zu Hause bei uns hat er sich immer von seiner besten Seite gezeigt, er war ein großer Schmusebär, hat keinen Teller außer Acht gelassen und immer dafür gesorgt, dass keiner ungehört unserem Wuppertatzen-Land zu nahe kommt! Überzeugt von dieser Rasse mussten wir feststellen, dass mit einem Rüden nicht gezüchtet werden kann und so entschlossen wir uns eine falbenrote Hündin dazu zu nehmen, unsere Ginji. Jordi hat ihr sofort die schönsten Seiten des Lebens gezeigt, sie erzogen und angeleitet, zu einer Eurasier-Prinzessin zu werden.

Ginji bereicherte nicht nur Jordis Leben, sondern entwickelte sich zu einer sehr anhänglichen und typvollen Eurasier-Dame, und so durfte sie im Juni 2003 zusammen mit uns den Zwinger „von den Wuppertatzen“ gründen. Mit ihr und Jordi als Ziehvater haben wir vier wunderbare Würfe großgezogen. Aus dem B-Wurf überzeugte uns Baily mit ihrer Kessheit, und da wir mittlerweile in den Westerwald gezogen waren und dort alle Voraussetzungen einer weiteren Zucht und der Mehrhundehaltung geschaffen hatten, durfte sie bleiben. Das Sozialverhalten dieser kleinen Eurasier-Familie war sensationell. Ein kleines Rudel, welches immer für den anderen da ist, jedoch nie seine Fa-milie aus den Augen verloren hat. Eurasier spüren die Emotionen ihrer Familie und wissen immer genau, was zu tun ist. Frauchen darf krank auf der Couch liegen, doch wenn die Zeit reif ist, wird man so lange bearbeitet, bis man mit der Bande in den Garten zum Spielen geht und schnell ist die Krankheit Geschichte.

Dies zeigt das instinktiv sichere Verhalten dieser Hunde und das außerordentliche Gespür für die Stimmung seiner Menschen. Zur vollen Entwicklung seiner guten Eigenschaften braucht der EURASIER den engen häuslichen Kontakt zur Familie und eine ruhige, verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung!

Passend zum Jubiläum 50 Jahre Eurasier fiel bei uns der G-Wurf genau zum gleichen Datum wie der erste Wurf unseres Rassegründers Julius Wipfel.

Mittlerweile sind wir beim I-Wurf angelangt, sind überzeugt von einer jungen Rasse, welche Idealisten braucht, die sich im Verein um die Zukunft für gesunde, charmante und familienfreundliche Eurasier bemühen.

Kerstin Kühnel, Großseifen

01.09.2017

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